Montag, 13. Juni 2016

Bedingungslos. Grenzenlos. Ewig.

Es würde schwere Tage geben, sagten sie mir. Es würde sich alles ändern. Ich würde mich ändern. Ich würde es auch mal satt haben. Ich würde mich manchmal in die Zeit vorher wünschen. In die Zeit, in der ich noch keine Mama war. Es würden Tränen fließen, sagten sie mir. Es wäre nicht immer leicht. Es würde nicht immer die Sonne scheinen. Es würde Regentage geben. Die Welt wäre nicht immer rosarot. Manchmal wäre sie auch grau. Nicht immer wäre mir zum Lachen zumute. Ich würde auch mal in stinkenden Windeln, vollgespuckten Sachen und einem riesigen Chaos ertrinken. Ich würde keine Zeit zum essen haben. Keine Zeit, um Dinge für mich zutun. Ich würde überhaupt wenig Zeit haben, sagten sie. Manchmal würde mir das Gequengel auf die Nerven gehen, oder das Gebrabbel. Mir würde die Spontanität fehlen, meine Unabhängigkeit. Sie sagten, ich würde mich manchmal verlieren. Verlieren im Mama sein. Mich nicht mehr wie ich selbst fühlen. Es würde einfach vieles auf der Strecke bleiben, man würde vieles verlieren, sagten sie.
Doch keiner sagte mir, was ich gewinnen würde. Dass ich mich angekommen fühlen würde. Dass ich soviel Liebe empfinden würde. So bedingungslos, so grenzenlos. Ohne wenn und aber. Dass ich angepinkelt werden würde, und trotzdem lachen könnte. Dass ich nachts geweckt würde, und jede Sekunde in der Stille der Nacht genießen würde. Mein Kind im Arm, meinen Mann neben mir. Dass ich schmelzen würde bei einem Grinsen und platzen könnte vor Glück, bei einem Glucksen meines Kindes. Dass selbst Regentage voller Sonnenstrahlen sein würden. Dass mein Kind meine Welt soviel bunter, aufregender und schöner machen würde. Dass meine Liebe stetig wachsen, mein Stolz immer größer werden und ich immer glücklicher sein würde. Dass es mich ausfüllen und aus mir eine bessere Version von mir machen würde. Dass ich mich angekommen und vollständig fühlen würde. Dass ich jeden Tag unendlich dankbar sein würde. All das sagte man mir nicht. Weil man es nicht beschreiben kann. Weil man keine Worte findet und selbst wenn man es versucht, es nicht ausreicht.
Jede Sekunde genießen. Sich glücklich schätzen. Dankbar sein.
"Ich dachte, dass die Sonne in deinen Augen strahlen wird. Dass sich die Sterne rosa färben und die Welt verrückt spielt.
Ich dachte, dass dann alles zu Zuckerwatte wird, wenn wir uns erst gefunden haben - Du und Ich.
Doch wenn ich dich so anseh' wie du mich so ansiehst, dann sehe ich noch so viel mehr. Du bist wie Frühling im Winter, bist meine Lieblingsgalerie. Du bist noch tausend Mal bunter, als die Blüten meiner Fantasie. Und in all' deinen Farben, verliebte ich mich, und in all' deinen Farben - liebe ich dich!" (Wolkenfrei)

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