Mittwoch, 23. März 2016

Mutterglück. Tränen der Freude.

Wo nun mein gestriger Post vom negativen Thema Bauchweh handelte, möchte ich heute mal ein bisschen mein Herz ausschütten. Aber im positiven Sinne. Ich möchte ja keinen falschen Eindruck aufkommen lassen. Denn auch wenn die Blähungen und sein damit verbundenes Schreien recht intensiv meine Gefühlswelt bestimmen, sind die positiven, glücklichen und besonderen Momente doch deutlich in der Überzahl.
Die Momente, in denen man kaum glauben kann, wie glücklich man ist. In denen nichts so bedeutend ist, wie das Lächeln seines Babys. Momente, die für andere Menschen und vorallem kinderlose Menschen nichts sind. Und die für mich die Welt bedeuten.

Ich erinnere mich noch gut an sein erstes Lächeln, das erste bewusste Lächeln. Als er mich das erste Mal klar und deutlich ansah und dann anfing zu lächeln. Kein Milchkomalächeln wie vorher. Im Halbschlaf. Nein, dieses Lächeln war wirklich besonders. Als wollte er mir sagen, dass er mich liebt. Dass ich es nicht falsch mache, das Mamasein. Dass er glücklich ist, dass ich da bin. Dass ich seine Mama bin. Und wie er da so lag und lachte, liefen mir die Tränen. Tränen voller Glück. Mama sein, das kann man nicht verstehen, das muss man tatsächlich fühlen. Wenn Freundinnen, die bereits Mütter sind mir erzählten, dass sie Stunden damit zubringen könnten, ihre Kinder anzusehen, dann hab ich sie für ein bisschen bescheuert gehalten. Meistens habe ich ihnen das auch gesagt. Natürlich etwas netter. Wieso sollte man sich hinsetzen und ewig in ein kleines Gesichtchen sehen, sei es auch noch so süß? Naja. Heute brauche ich gar nicht das Gesichtchen. Ich könnte auch Babybears Hände und Füße stundenlang betrachten und abknutschen. Mein früheres Ich würde mich sicher auslachen.

Man kann dieses Gefühl nicht verstehen. Man muss es fühlen. Selbst die stärksten Männer zwingt es in die Knie. Mein Herzensmann wollte keine Kinder. Nein. Eigentlich ist das falsch. Zu seinem Lebenskonzept gehörten Kinder. Sie wirklich zu bekommen und aufzuziehen - das konnte er sich aber dann doch irgendwie nicht vorstellen. Und als ich dann schwanger wurde, mein Bauch stetig wuchs, er die Bewegungen spürte, fragte ich immer wieder "Und? Meinst du, dass du es kannst? Dass du auch verliebt sein wirst? Auch völlig fasziniert und eingenommen von diesem kleinen Wesen? Unserem Wesen?" Und immer sah ich einen gewissen Zweifel bei ihm, ob er denn wirklich so sein könnte. Grimassen schneidend, klatschend und tanzend vor einem kleinen Baby auf und abhüpfen? Alles tun, nichts unversucht lassen um den Kleinen zum strahlen zu bringen? Nicht mein Herzensmann hätte ich noch vor einem Jahr gesagt. Und heute? Naja. Ihr könnt es euch denken.
Und tatsächlich ist es so, dass mich diese Momente fast noch mehr berühren. Denn zu sehen, wie mein Herzensmann dann unseren Julian anstrahlt und Julian zurück strahlt, ist wirklich das wundervollste dieser Welt.


Dienstag, 22. März 2016

Bauchweh. Und andere Katastrophen.

Bauchweh. Dreimonatskolliken. Blähungen.
Das Resultat? Im besten Fall schlaflose Nächte, graue Haare und einige Tränen bei Mutter und Kind - im schlimmsten Fall ein diagnostiziertes Schreikind.
Ja, ich weiß. Beim Schreikind sind es ganz andere Faktoren. Und trotzdem.
Am Samstag wird mein Babybear acht Wochen. Mein ewiges Mantra nach kurzem Rechnen im Kopf. "Nur noch *hier bitte die entsprechenden Wochen einfügen* bis die zwölf Wochen um sind!!!" Man versucht sich damit über Wasser zu halten. Nicht zu verzweifeln, nicht aufzugeben, weiterzumachen. Es ist so schrecklich, wenn dieser kleine Wurm so bitterlich weint und dich mit seinen riesigen, traurigen Augen ansieht! Vieles habe ich vor der Schwangerschaft gewusst - wie gewisse Dinge werden, wie es abläuft, wie man sich fühlt. Ich konnte mir das Mamasein einfach gut vorstellen. Was ich nicht wusste und was mich völlig überfordert hat ist das Gefühl, wenn dein Kind leidet und du nichts tun kannst! Wenn du alles mögliche tust, dein Programm abspielst, alles durchgehst. Fliegergriff, Bauchmassage, Kirschkernkissen. Nein? Okay, spazieren gehen, auf den Bauch legen, auf dem Arm durch die Gegend schunkeln, Sab Simplex oder Lefax, Kümmelzäpfchen. Auch das nicht? Und dann kommt der Punkt, an dem einem nichts mehr einfällt. An dem das Baby in deinen Armen schreit und du kannst nichts tun. Rein gar nichts. Und spätestens dann kommen die Tränen. Bei einem selbst. Weil man an sich zweifelt. Weil man sich fragt, was man noch tun kann. Was helfen kann. Was andere tun. Weil man sich selbst für eine schlechte Mutter hält.
Mein Herzensmann und ich haben in den vergangenen Wochen wirklich kaum gestritten. Wie auch? Er hat mir das Größte aller Geschenke gemacht und sich damit noch übertroffen. Doch wenn wir gestritten haben, dann immer in den Momenten, in denen Babybear so schlimme Bauchschmerzen hatte.
Ich muss dazu sagen - wir haben Glück. Julian hat Blähungen. Sein Verdauungssystem funktioniert eben noch nicht richtig. Genauso wie es eben bei allen Säuglingen ist.
Aber auch wenn jede Sekunde für mich schrecklich ist und es sich wie eine Ewigkeit anfühlt - eigentlich ist es nicht so schlimm. Zumindest weiß ich, dass es um einiges schlimmer sein könnte. Wie man es dann schafft, wenn das Baby über Stunden schreit und man so hilflos ist? Ich habe keine Ahnung. Aber man schafft es. Irgendwie kommt man dadurch und freut sich schon darauf, wenn die Bauchwehzeit vorbei ist!

Alle sagen mir "Genieße diese Zeit, sie kommt nie wieder!" Ich nicke dann immer nur und wechsel das Thema. Ehrlich? Natürlich genieße ich jeden Tag, aber ich bin trotzdem froh, wenn wir die nächsten Wochen hinter uns gelassen haben. Wenn das Bauchweh endlich weg ist. Und dann freue ich mich auf die anderen Katastrophen.