Sonntag, 17. April 2016

Kurz. Praktisch. Muttifrisur.

Lange Haare. Flechtfrisuren. Locken. Selten ein Zopf. So kennt man mich. Kannte.
Ich habe mich immer gefragt, was das ist. Was das soll. Fast jede Freundin, die Mutter wurde, hatte innerhalb kürzester Zeit die Haare ab. Wieso passierte das? Fühlt man sich als Mama mit langen Haaren nicht wohl? Braucht man eine Veränderung? Ist es tatsächlich der praktische Aspekt? Oder genetisch bedingt? Gehen die Mütter vielleicht gar nicht zum Friseur, sondern wachen eines morgens einfach mit kürzeren Haaren auf?
Nein. Es ist nicht zu erklären, aber irgendwas ist da. Vielleicht wirklich hormongesteuert? Ich kann es nicht sagen. Ich weiß nur, dass ich immer gesagt habe, dass mir das nicht passieren wird. Dass meine Haare lang bleiben. Dass ich keine Muttifrisur bekomme. Dass ich eine schön gestylte Mutti mit toller Flechtfrisur und super langem Haar werde. Das war ich auch. Zumindest an manchen Tagen. An den meisten hatte ich einfach einen Zotteldutt. Aber ein paar Mal auch die Haare offen mit toller Flechtung an den Seiten. Also manchmal. Seltener. Vielleicht zwei Mal. Wieso? Naja, zum einen, weil man es nicht hinbekommt. Gerade wenn man meint, dass man jetzt mal ein paar Minuten Zeit hat und grade bereit steht, um sich um sich selbst zu kümmern, schreit das liebe Kind. Ja, es hatte grade noch lieb geschlafen. Doch irgendwie haben Kinder (oder vielleicht auch nur mein eigenes) einen eingebauten Sensor. Die kriegen das einfach mit. Tiefschlafphase? Na klar, aber nur solange Mutti sich nicht drauf verlässt. Als ich dann also nun nach drei Wochen mit Zotteldutt vorm Spiegel stand, um mir wieder die Haare auf den Kopf zu zurren, habe ich die Schere in die Hand genommen. Einfach so. Ohne lange nachzudenken. Schere. Schnipp. Schnapp. Haare ab. Es war echt nicht wenig. Und einen Moment der Panik war auch da, als ich gesehen habe, wieviel ich da nun wirklich runter geschnitten habe. Bis zum Haare föhnen. Was gerade noch mehr als eine halbe Stunde gedauert hat, geht jetzt in zehn Minuten. Brauchte ich vorher ein Glätteisen, um meine Haare zum glänzen zu bringen, brauche ich jetzt nicht mal mehr eine Bürste beim föhnen. Na klar. Ich hab ja auch mal eben drei bis vier jähriges Haare färben abgeschnitten. Meine Haare sind so gesund, wie lange nicht mehr. Und ich? Ich bin tatsächlich glücklich damit. Die lang gezüchteten Zottel sind weg. Ich vermisse es nicht.
Und da zeigen sich dann für mich zwei Dinge. Erstens stimmt es wohl dann doch, das Frauen bei großen Veränderungen im Leben Haarexperimente anstellen. Und zweitens zeigt es genau das, was mich mein elf Wochen altes Muttersein gleich zu Beginn gelehrt hat: Halte an nichts fest. Sei flexibel. Setze dir keine Grenzen oder Regeln. Sei entspannt und nehme die Dinge so wie sie kommen. Dann ist man glücklich.

Donnerstag, 14. April 2016

Schnupfen. Husten. Erste Erkältung.

Davor hatte ich echt Angst. Wenn das Kind das erste Mal krank wird, dreht man als Mama normalerweise durch. Mein Herzensmann hatte bereits vor drei Wochen eine Erkältung mit nach Hause gebracht. Und ihr ahnt nicht, wie stolz ich war, dass Julian und ich nicht krank wurden. Was hab ich meinen Herzensmensch aufgezogen. Naja, als er dann letzte Woche wieder anfing zu schnupfen, war ich dann schon fast böse. Aber auch da sah es erst mal danach aus, dass mein Kleiner und ich verschont bleiben. Aber ihr wisst ja, wie das mit dem Karma ist. Man erntet was man sät - ja, danke sehr. Sonntag wachte ich mit Halsweh auf, welches über den Tag aber wieder besser wurde. Montag Morgen hatte ich dann richtig schlimme Halsschmerzen. Gleich nach dem Aufstehen kam dann auch der Schnupfen. Meinen babybear ging es aber weiterhin prima! Den Abend war er etwas strubbelig, aber alles nicht so schlimm. Doch schon beim ersten Wecken fürs Stillen in der Nacht, hörte ich dass Röcheln neben mir. Gibt es etwas Schlimmeres, als Angst vorm Ersticken seines Kindes zu haben? Auf jeden Atemzug zu lauschen? Sich nicht zu trauen einzuschlafen? Grauenvoll.
Naja heute ist es besser. Bei mir und meinem kleinen Schatz. Mein großer Schatz ist schon seit zwei Tagen wieder fit und ich bin so dankbar dafür. Überhaupt hat mir dieses Krank sein wieder verdeutlicht, welchen Hauptgewinn ich geheiratet habe! Er hat sich so lieb gekümmert, uns bekocht und den Haushalt geschmissen. Und vor allem hat er meine Sorgen ernst genommen, mich beruhigt und immer die richtigen Worte gefunden. Ich kann schon sehr, sehr glücklich sein!
Die Erkältung haben wir zudem ganz ohne Medikamente überwunden. Bis auf zwei mal Nasenspray bei mir Abends brauchte ich gar nichts. Und Julian hat es auch so geschafft. Erst gestern hatte meine Liebe Freundin mich auf die Emser Nasentropfen aufmerksam gemacht. Die wären Montag Nacht klasse gewesen, lohnen sich aber jetzt nicht mehr wirklich. Trotzdem ist man dankbar für jeden Tipp!
Überhaupt ist man dankbar jemanden zu haben, dem man seine Sorgen mitteilen kann. Man sollte in seinem Kopf und vor allem in seinem Herz da echt Platz schaffen. Sonst dreht man vermutlich wirklich durch! Und an die frische Luft sollte man gehen. Dann aber nur schön dick eingepackt.

Freitag, 8. April 2016

Kampf den Kilos.

Abnehmen. Hah. Welche Frau hat es nicht schon versucht. Mehrmals. Meist ohne Erfolg!
Auch ich gehöre zu den Frauen, die auf das, was sie sich so auf den Teller tun, achten müssen. Ich bin zwar nur eine kurze Zeit sehr unzufrieden mit meiner Figur gewesen, aber richtig glücklich ist man ja irgendwie auch nie. Über konkrete Zahlen spricht aber kaum jemand - ich schon.
Vor circa 10 Jahren wog ich mal fast 80 Kilo. In der Schwangerschaft wog ich fast 90. Doch während der Schwangerschaft war es mir "egal". Als ich damals 80 Kilo wog, habe ich sehr gelitten! Ich war ab der Pupertät nie wirklich dünn. Nie super schlank. Meine Hüften, mein Hintern und die Oberschenkel hatten immer etwas mehr. Aber mit 80 Kilo auf 1,70 verteilt war es doch zuviel! Ich habe vieles versucht und wenig hat funktioniert! Wieso? Weil ich nichts so richtig gemacht habe. Hier mal eine Diät, da mal FdH, darauf wird mal verzichtet, das kann man sich aber auch mal gönnen. Und bei allem gab es immer wieder den Jojo- Effekt.
Dann hielt es sich immer so auf 65 - 70 Kilo. Damit war ich nicht super glücklich, aber schon soweit zufrieden. Als mein Herzensmann und ich dann aber kirchlich heiraten wollten, mussten da noch ein paar Kilo weg fürs Traumkleid. Und tatsächlich schaffte ich es auf 62 kg. Mit keinem Gewicht habe ich mich je so wohl gefühlt! Bis dahin sind es nun fast 10 kg. Die müssen runter. Über 18 Kilo aus der Schwangerschaft sind schon weg! Heute ist das erste Ziel geschafft. Ich bin unter Startgewicht. Jetzt müsste ich Sport machen, doch das mit Baby ist nicht so einfach. Gerne würde ich jeden Tag Pilates machen. Aber babybear ist dann langweilig. Und ihm ist es wohl eh egal, ob ich was abnehme oder nicht! Gut so. Ein Kind sollte seine Mami immer genauso lieben wie sie ist. Aber eine Mami sollte auch sich selbst lieben. Überhaupt sollte man immer sich selbst mögen. Das tue ich auch jetzt. Aber noch ein bisschen mehr würde ich mich ein bisl schlanker lieben ;)

Freitag, 1. April 2016

Stille. Manchmal kommt es anders.

Ja, ja. Die guten Vorsätze. Ich hatte mir vorgenommen wirklich jeden Tag einen neuen Post zu schreiben. Prima hat das geklappt, was? Aber Flexibilität ist wohl das Allererste, was jede Mutti sofort lernt.
Es lief alles prima. Ich fuhr jeden Tag mit zur Arbeit. Konnte meinen Herzensmann schön unterstützen und mir fiel zuhause nicht die Decke auf den Kopf. Doch dann kam das, was meine Hebamme schon angedroht hatte. Die Bauchschmerzen nahmen noch ein wenig zu. Dazu noch der Stress, den ich mir mache, dass es dann im Büro alles klappen muss, hat alles noch ein wenig schlimmer gemacht. Deswegen haben mein Herzensmensch und ich dann beschlossen, dass Babybear und ich doch noch solange zuhause bleiben, bis die Bauchwehzeit dann wirklich eine Ende findet. Es macht anders keinen Sinn. Und nun ratet mal? Kaum bleiben Babybear und ich zuhause, klappt alles wieder wunderbar. Kein Geschrei, viel Gequasel und noch mehr verzauberndes Lachen.
Mein Gott, morgen ist Julian schon neun Wochen alt. Einfach so. Zack. Bumm.
Und jeden Tag verliebe ich mich noch ein Stückchen mehr, obwohl ich schon direkt nach der Geburt dachte, mein Herz würde vor Liebe platzen!
Heute gab es das wirkliche erste Gefühl vom Frühling. Und da wurde mir klar, dass ich letztes Jahr den gleichen Spaziergang übers Feld gemacht habe und da alles anders war. Denn Ende Mai letztes Jahr bin ich übers Feld spaziert und habe mir immer wieder an meinen Bauch gefasst, mit dem Wissen, dass eine klitzekleine Bohne da drinnen ist. Ein kleiner Punkt, mehr war es nicht. Die Sonne schien, die Vögel zwitscherten. Genau wie heute. Nur dass heute meine kleine Bohne in meinem Hoptye vor meinem Bauch in den Schlaf geschaukelt wurde.
Vor lauter Dankbarkeit kommen einem da dann doch die Tränen. Ich bin so dankbar dafür, das erleben zu dürfen! Irgendwo auf Wolke 7. Immernoch.