Dienstag, 22. März 2016

Bauchweh. Und andere Katastrophen.

Bauchweh. Dreimonatskolliken. Blähungen.
Das Resultat? Im besten Fall schlaflose Nächte, graue Haare und einige Tränen bei Mutter und Kind - im schlimmsten Fall ein diagnostiziertes Schreikind.
Ja, ich weiß. Beim Schreikind sind es ganz andere Faktoren. Und trotzdem.
Am Samstag wird mein Babybear acht Wochen. Mein ewiges Mantra nach kurzem Rechnen im Kopf. "Nur noch *hier bitte die entsprechenden Wochen einfügen* bis die zwölf Wochen um sind!!!" Man versucht sich damit über Wasser zu halten. Nicht zu verzweifeln, nicht aufzugeben, weiterzumachen. Es ist so schrecklich, wenn dieser kleine Wurm so bitterlich weint und dich mit seinen riesigen, traurigen Augen ansieht! Vieles habe ich vor der Schwangerschaft gewusst - wie gewisse Dinge werden, wie es abläuft, wie man sich fühlt. Ich konnte mir das Mamasein einfach gut vorstellen. Was ich nicht wusste und was mich völlig überfordert hat ist das Gefühl, wenn dein Kind leidet und du nichts tun kannst! Wenn du alles mögliche tust, dein Programm abspielst, alles durchgehst. Fliegergriff, Bauchmassage, Kirschkernkissen. Nein? Okay, spazieren gehen, auf den Bauch legen, auf dem Arm durch die Gegend schunkeln, Sab Simplex oder Lefax, Kümmelzäpfchen. Auch das nicht? Und dann kommt der Punkt, an dem einem nichts mehr einfällt. An dem das Baby in deinen Armen schreit und du kannst nichts tun. Rein gar nichts. Und spätestens dann kommen die Tränen. Bei einem selbst. Weil man an sich zweifelt. Weil man sich fragt, was man noch tun kann. Was helfen kann. Was andere tun. Weil man sich selbst für eine schlechte Mutter hält.
Mein Herzensmann und ich haben in den vergangenen Wochen wirklich kaum gestritten. Wie auch? Er hat mir das Größte aller Geschenke gemacht und sich damit noch übertroffen. Doch wenn wir gestritten haben, dann immer in den Momenten, in denen Babybear so schlimme Bauchschmerzen hatte.
Ich muss dazu sagen - wir haben Glück. Julian hat Blähungen. Sein Verdauungssystem funktioniert eben noch nicht richtig. Genauso wie es eben bei allen Säuglingen ist.
Aber auch wenn jede Sekunde für mich schrecklich ist und es sich wie eine Ewigkeit anfühlt - eigentlich ist es nicht so schlimm. Zumindest weiß ich, dass es um einiges schlimmer sein könnte. Wie man es dann schafft, wenn das Baby über Stunden schreit und man so hilflos ist? Ich habe keine Ahnung. Aber man schafft es. Irgendwie kommt man dadurch und freut sich schon darauf, wenn die Bauchwehzeit vorbei ist!

Alle sagen mir "Genieße diese Zeit, sie kommt nie wieder!" Ich nicke dann immer nur und wechsel das Thema. Ehrlich? Natürlich genieße ich jeden Tag, aber ich bin trotzdem froh, wenn wir die nächsten Wochen hinter uns gelassen haben. Wenn das Bauchweh endlich weg ist. Und dann freue ich mich auf die anderen Katastrophen.

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